Samstag, 6. November 2010

land of myths and legends

Diese Woche haben wir Besuch bekommen und unsere Zeit gleich genutzt um einen Ausflug zu machen...
da wir hier im allerländlichsten Gebiet Englands sind - East Anglia - mussten wir uns dafür ein Auto ausleihen...uhiii und das erste mal selbst links fahren. Da Marcel schon 3 Monate länger Linksverkehr mitgemacht hat, musste er hinter's Steuer des giftgrünen Corsa. Dann ab auf die Straße, links fahren, mit der linken Hand schalten und links um den Kreisverkehr drumherumfahren während man rechts blinkt... Selbst als Beifahrer ein seltsames Gefühl.


Nach einer Stunde lief es aber schon wie geschmiert. Wir sind von Cambridge aus nach Norden gefahren und haben unseren ersten Zwischenstopp in Ely gemacht. Das ist eine winzige Stadt mit einer prunkvollen Kathedrale. Schon von weitem sieht man das riesige Gebäude im flachen Land herausragen. Normalerweise liegt dieses Land in Regenzeiten unter Wasser, weshalb es auch so fruchtbar ist und viele Lavendelfelder und Apfelbäume hat. Nur Ely liegt 6 Meter über dem normalen Level, weshalb es zum Bischofssitz im 11. Jahrhundert ausgewählt wurde. Der Bau war ein riesiges Projekt zu der Zeit und hat die jeweilige Stadt zum Handelszentrum gemacht.Die Kathedrale könnte direkt aus "Die Säulen der Erde" stammen. Mit den Mitteln damals dauerte der Bau einer solchen Kathedrale meistens so 200 Jahre... da muss man Durchhaltevermögen beweisen.

Danach ging es weiter nördlich über Sandringham (Sitz des weihnachtlichen Königsfamiliensitzes) und King's Lynn nach Hunstanton, direkt am Meer (diesmal: die Nordsee). Ohhh es war wunderschön mal wieder die salzige Meerluft zu schmecken. Ich weiß schon wo ich hin gehöre... Dort sind wir auf und an den dreifarbigen Steilklippen entlang spaziert und haben auf das Wattenmeer geblickt, wunderschön. Hunstanton (die Einwohner sagen aber mehr sowas wie "Hunston") ist der einzige Ort an der Ostküste Englands, wo man die Sonne auf dem Meer untergehen sehen kann. Nach einer weiteren spannenden Fahrt auf der engen Landstraße durch die Farn- und Moorlandschaften haben wir dann noch einen kleinen Spaziergang in der Hafenstadt Wells-next-the-sea gemacht (ja das ist wirklich der Ortsname). Damit wir allerdings nicht im dunkeln links die ganzen 2 Stunden wieder zurück fahren müssen, sind wir bald in der Abenddämmerung zurück nach Cambridge aufgebrochen.

Beim Anblick der weiten flachen nebeligen Moorlandschaften wird sehr deutlich, warum dies das Land der Mythen und Geister ist... und auch das Zuhause von Jane Austen, Sherlock Holmes und Harry Potter. Fantastisch!